Im dritten Quartal 2023 gab es bundesweit 1,73 Millionen offene Stellen. Gegenüber dem Vorquartal liegt die Zahl der offenen Stellen rund 15.000 oder knapp 1 Prozent niedriger. Im Vergleich zum dritten Quartal 2022 fällt der Rückgang mit einem Minus von 98.000 oder rund 5 Prozent stärker aus. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des IAB.

Bundesweit kamen im dritten Quartal 2023 auf 100 von den Betrieben ausgeschriebenen offenen Stellen rund 150 arbeitslos gemeldete Personen. Die Arbeitslosen-Stellen-Relation verharrt damit in diesem Quartal weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Dennoch zeigen sich beim Rekrutierungsgeschehen auch Zeichen einer Abkühlung. 75 Prozent der offenen Stellen waren im dritten Quartal 2023 sofort zu besetzen (in diesen Fällen ist der geplante Besetzungstermin in der Regel verstrichen). Im zweiten Quartal lag dieser Anteil – ein Indikator für die Dringlichkeit der Personalsuche – mit 78 Prozent noch etwas höher. Auch im Vorjahresvergleich lag der Anteil mit 79 Prozent im dritten Quartal 2022 über dem derzeitigen Niveau.

Bei den sozialversicherungspflichtigen Neueinstellungen im Jahr 2022 lag zwischen betrieblich gewünschtem und tatsächlichem Arbeitsbeginn im Durchschnitt ein ganzer Monat (Abbildung). Dabei gibt es bei Stellen, die einen beruflichen oder akademischen Abschluss erfordern, eine mit 38 Tagen deutlich längere Vakanz als bei Stellen, die keinen formalen Abschluss erfordern.

Die Abbildung zeigt die durchschnittliche Dauer der betrieblichen Personalsuche bei sozialversicherungspflichtigen Neueinstellungen (ohne Auszubildende) im Jahr 2022. Insgesamt vergingen im Jahr 2022 zwischen dem Beginn der Suche und dem tatsächlichen Arbeitsbeginn 93 Tage. Der tatsächliche Arbeitsbeginn lag dabei 31 Tage vor dem vom Betrieb gewünschten Arbeitsbeginn. Bei Stellen die keinen formalen Abschluss erfordern, lag die Suchdauer im Durchschnitt bei insgesamt 60 Tagen. Bei Stellen die einen beruflichen oder akademischen Abschluss erfordern, lag die Suchdauer im Durchschnitt bei 110 Tagen. Quelle: IAB-Stellenerhebung.

Auch die Personalsuche insgesamt, also vom Beginn der Suche bis zum tatsächlichen Arbeitsbeginn, dauerte im Jahr 2022 bei Stellen die einen beruflichen oder akademischen Abschluss erfordern mit durchschnittlich 110 Tagen fast doppelt so lang wie im Helferbereich mit rund 60 Tagen. Über alle sozialversicherungspflichtigen Neueinstellungen hinweg dauerte die Personalsuche im Durchschnitt 93 Tage.

Die IAB-Stellenerhebung

Das IAB untersucht mit der IAB-Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im dritten Quartal 2023 wurden Antworten von rund 7.700 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche ausgewertet. Aktuelle Zahlen zur (langfristigen) Entwicklung der offenen Stellen sowie weiterer Kenngrößen auf Basis der IAB-Stellenerhebung finden Sie auf der IAB-Homepage.

 

DOI: 10.48720/IAB.FOO.20231109.01

Kubis, Alexander (2023): IAB-Stellenerhebung 3/2023: Fünf Prozent weniger offene Stellen als ein Jahr zuvor, In: IAB-Forum 9. November 2023, https://www.iab-forum.de/iab-stellenerhebung-3-2023-fuenf-prozent-weniger-offene-stellen-als-ein-jahr-zuvor/, Abrufdatum: 29. April 2024