Im Zuge der demografischen Entwicklung und des Arbeitsmarktaufschwungs seit der Finanzkrise 2009 hat die Erwerbstätigkeit von Älteren weiter zugenommen. Eine neue monatliche Befragung des IAB über Leben und Erwerbstätigkeit in Zeiten von Corona und aktuelle Arbeitsmarktdaten der Bundesagentur für Arbeit liefern nun erste empirische Befunde zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die Beschäftigung älterer Erwerbspersonen. Die Arbeitslosenquote steigt bei den Älteren nur mäßig. Allerdings dürften viele ältere Minijobber, die in der Krise ihren Job verloren haben, darin nicht erfasst sein.

Die geburtenstarke Generation der Babyboomer, die zwischen Mitte der 1950er-Jahre und Ende der 1960er-Jahre Geborenen, erreicht gerade Zug um Zug das typische Rentenalter. Gleichzeitig gibt es weniger Berufseinsteiger als Berufsaussteiger. Antworten auf die Frage, wie sich die Corona-Krise bis Mai 2020 auf die Erwerbssituation Älterer kurz vor und während der Rente ausgewirkt hat, liefert eine neue und monatlich durchgeführte Online-Befragung des IAB, die in Fachkreisen auch unter dem Namen HOPP-Befragung bekannt ist (Details zur Datenerhebung und Datengrundlage finden sich im Kasten „Daten und Methoden“). Auf Basis dieser Daten werden nachfolgend nicht nur die aktuelle Erwerbssituation der Über-60-Jährigen und damit verbundene Veränderungen im Vergleich mit jüngeren Altersgruppen betrachtet. Im Fokus stehen auch weitere wichtige Entwicklungen wie die Nutzung von Mobilarbeit oder Anpassungen der individuellen Arbeitszeit seitens der verschiedenen Altersgruppen.

Wie in einem 2019 erschienenen IAB-Kurzbericht dargelegt wurde, handelt es sich bei den meisten Beschäftigungsverhältnissen von Personen nach Erreichen der Regelaltersgrenze zwar um eine geringfügige Beschäftigung. Viele Ältere, die vor dem Eintritt in den Ruhestand wenig verdient haben, sind jedoch durchaus auf eine Beschäftigung angewiesen, um ihren Lebensstandard zu sichern. So arbeitet nach einem 2018 publizierten IAB-Kurzbericht mehr als die Hälfte der erwerbstätigen Rentnerinnen und Rentner, um ihre Einkommenssituation aufzubessern. Sie sind dabei oftmals in Berufen tätig, in denen es – wie beispielsweise im Verkauf – schwierig ist, die durch die Covid-19-Pandemie erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Zudem ist bei diesen Tätigkeiten Kundenkontakt erforderlich, während Mobilarbeit eher nicht infrage kommt.

Ein wichtiges Ziel der Eindämmungsmaßnahmen besteht darin, ältere Beschäftigte als potenzielle Risikogruppe in besonderer Weise vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen. Deshalb wird, wenn möglich, der Kontakt zu Kunden reduziert oder man nutzt digitale Lösungen. Auch Homeoffice wird in vielen Unternehmen gewährt, wo dies noch vor Kurzem undenkbar war. Sollte im Unternehmen beispielsweise Mobilarbeit möglich sein, dürfte man bei älteren Beschäftigten eine hohe Bereitschaft zur Mobilarbeit erwarten. Auch vonseiten der Betriebe erwartet man ein erhöhtes Interesse, die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten. Eine weitere Möglichkeit, sich nicht einem erhöhten gesundheitlichen Risiko auszusetzen, ist eine vorübergehende Verringerung der geleisteten Arbeitsstunden.

Ältere Beschäftigte sind zufriedener mit dem Krisenmanagement der Regierung

Erste Hinweise zur Situation von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in der Corona-Krise im Vergleich zu jüngeren Kohorten lassen sich durch einen Vergleich der Zustimmungsraten zum Krisenmanagement der Regierung finden. Bei der Befragung im Mai 2020 wurde nicht näher nach Bundes- oder Landesregierung spezifiziert, sodass im Folgenden beides gemeint ist.

Wie Tabelle 1 zeigt, steigt die Zustimmung zu den Maßnahmen des Krisenmanagements mit dem Alter und dem Einkommen der Befragten an. Da ein höheres Einkommen meist mit einer höheren Qualifikation und besseren Beschäftigungsaussichten einhergeht, ist das ökonomische Risiko der Eindämmungsmaßnahmen für diesen Personenkreis zumeist niedriger. Am geringsten fällt die Zustimmung bei den befragten 30- bis 49-Jährigen mit niedrigen Haushaltseinkommen aus. Sie befürchten vermutlich häufiger einen Beschäftigungsverlust, wohingegen das gesundheitliche Risiko als eher gering angesehen wird.

Tabelle 1 zeigt die durchschnittliche Zufriedenheit mit dem Krisenmanagement der Regierung nach Alter und Einkommen zum Mai 2020. Die Befragten konnten eine Bewertung auf einer Skala von 0 (ganz und gar unzufrieden) bis 10 (ganz und gar zufrieden) vornehmen. Die Zustimmung zu den Maßnahmen steigt mit dem Alter und dem Einkommen der Befragten an. Am geringsten fällt die Zustimmung bei den befragten 30- bis 49-Jährigen mit niedrigen Haushaltseinkommen aus, am höchsten bei den befragten Ab-60-Jährigen mit einem Einkommen von 5.000 Euro und mehr..

Die oben erwähnte IAB-Studie von 2018, die auf Daten des Nationalen Bildungspanels basiert, zeigte bereits, dass in Deutschland weit mehr als ein Viertel aller Rentnerinnen und Rentner in den ersten drei Jahren nach dem Übergang in die Altersrente erwerbstätig ist. Als Grund hierfür gaben die Befragten überwiegend soziale und persönliche Motive an: Jeweils rund 90 Prozent der erwerbstätigen Rentner hatten nach eigenen Angaben Spaß bei der Arbeit, brauchten den Kontakt zu anderen Menschen oder wünschten sich weiterhin eine Aufgabe. Mehr als die Hälfte der Befragten führte allerdings auch finanzielle Gründe für ihre Erwerbstätigkeit an. Insbesondere Frauen sind häufiger auf den Hinzuverdienst angewiesen. Wie in der eingangs genannten IAB-Studie von 2019 dargelegt wird, hat die Erwerbstätigkeit von Älteren in Deutschland nach der Regelaltersgrenze von 65 Jahren und mehr (65+) auch absolut deutlich zugenommen.

Ein erheblicher Teil der Minijobs ist in der Krise weggefallen

Nach den aktuellen Arbeitsmarktstatistiken der Bundesagentur für Arbeit ist die Arbeitslosenquote aller zivilen Erwerbspersonen von März bis Mitte Juni 2020 von 5,1 auf 6,2 Prozent gestiegen. Für die älteren Erwerbspersonen ab 55 Jahren wird eine Zunahme um 0,5 Prozentpunkte seit März berichtet, wobei im April bereits ein Plateau erreicht wurde. Die Corona-Krise hatte also bis dato geringere Auswirkungen auf die Älteren. Als arbeitslos gelten allerdings nur Personen, die das 65. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, keine Altersrente erhalten und eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung suchen.

Bei den jüngeren Erwerbspersonen im Alter zwischen 15 bis unter 25 Jahren ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit dagegen größer als im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Schüler, Studenten und Schulabgänger, die eine Ausbildung suchen, werden hierbei allerdings nicht mitgezählt. Die Arbeitslosenquote gibt deshalb die Auswirkungen der Corona-Krise auf die jüngste Altersgruppe nicht vollständig wieder.

Insbesondere der Wegfall von Jobs für Schüler und Studierende, über den in den Medien häufig berichtet wurde, wird wie auch der Wegfall von Minijobs für erwerbstätige Altersrentner und Minijobber kurz vor der Rente durch die Arbeitslosigkeitsmeldungen nicht berücksichtigt und von der Beschäftigtenstatistik erst mit einiger Verzögerung berichtet. Es liegen also noch keine nach dem Alter differenzierbare Angaben für diese Personenkreise vor.

Über alle Altersgruppen hinweg gab es zum Stichtag 30. April 2020 in Deutschland etwa 33,4 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (siehe Tabelle 2). Dies waren 213.000 weniger als im Vormonat. Der Corona-Effekt auf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im April kumuliert bei 372.000 Beschäftigten. Vereinfacht ausgedrückt wäre der Bestand Ende April also um diese Anzahl größer, wenn die Entwicklung wie 2019 ohne Covid-19-Pandemie verlaufen wäre.

Auf die geringfügige Beschäftigung, bei der es sich zum weitaus überwiegenden Teil um Minijobs mit einem monatlichen Entgelt von weniger als 450 Euro handelt, hat sich die Corona-Krise dagegen deutlich stärker ausgewirkt als auf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Ende April 2020 zählte die Statistik 4,2 Millionen ausschließlich geringfügig Beschäftigte und 2,8 Millionen im Nebenjob geringfügig Beschäftigte (siehe Tabelle 2). Der Corona-Effekt lässt sich laut Bundesagentur für Arbeit auf insgesamt 478.000 Beschäftigte beziffern. Bezogen auf die Gesamtzahl der in Minijobs beschäftigten Personen bedeutet das einen starken Rückgang. Er trifft neben geringqualifizierten und jüngeren Beschäftigten insbesondere die ältesten Beschäftigten, die neben der Rente oder zur Überbrückung der Zeit bis zum Rentenbeginn in einem Minijob tätig sind.

Tabelle 2 zeigt die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den deutschen Arbeitsmarkt anhand der Entwicklung der Arbeitslosenquoten von März bis Juni 2020 sowie der sozialversicherungspflichtigen und der geringfügigen Beschäftigung in den Monaten März und April 2020. Über alle Altersgruppen hinweg gab es zum Stichtag 30. April 2020 in Deutschland etwa 33,4 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (siehe Tabelle 2). Dies waren 213.000 weniger als im Vormonat. Der Corona-Effekt auf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im April kumuliert bei 372.000 Beschäftigten. Ende April 2020 zählte die Statistik 4,2 Millionen ausschließlich geringfügig Beschäftigte und 2,8 Millionen im Nebenjob geringfügig Beschäftigte. Der Corona-Effekt lässt sich laut Bundesagentur für Arbeit auf insgesamt 478.000 Beschäftigte beziffern.

Die Politik und die Betriebe haben mit flexiblen Regelungen günstige Rahmenbedingungen geschaffen, damit Erwerbswünsche auch im Rentenalter besser realisiert werden können. Einen Überblick über entsprechende Maßnahmen gibt eine 2017 als IAB-Kurzbericht publizierte Studie. Dazu gehören beispielsweise die Umwandlung einer Stelle in einen Minijob oder die Befristung bei einer Beschäftigung über die Regelaltersgrenze hinaus.

Flexibilisierung kann allerdings auch bedeuten, dass Betriebe älteres Personal leichter entlassen können, wenn es trotz Rentenberechtigung weiterbeschäftigt wird und die wirtschaftliche Entwicklung – wie infolge der Covid-19-Pandemie – ungünstig verläuft. Insbesondere bei geringfügig Beschäftigten in Minijobs oder sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, welche die Regelaltersgrenze erreicht haben, können Betriebe leichter mit Entlassungen auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren. Hier muss der weitere Verlauf der Krise abgewartet werden, um zu sehen, wie sich die Beschäftigung entwickelt und wie sich insbesondere der Rückgang der geringfügigen Beschäftigung auf die Altersgruppen verteilt. Dazu gibt es im Moment noch keine Daten.

Der Blick auf die Statistik macht jedoch deutlich, dass die Altersgruppe ab 55 nicht häufiger von Arbeitslosigkeit oder dem Verlust von sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung betroffen ist als jüngere Altersgruppen. Dies ist ein Hinweis darauf, dass der Kündigungsschutz an dieser Stelle greift.

Mobilarbeit ist häufiger in jüngeren Altersgruppen anzutreffen

Mobilarbeit gilt als eine Möglichkeit, den Betrieb aufrechtzuerhalten und gleichzeitig das gesundheitliche Risiko für Beschäftigte gering zu halten. Wie Tabelle 3 zeigt, geben jüngere Beschäftigte häufiger als Ältere an, mobil arbeiten zu können. Das kann zum einen an der Art der Beschäftigung liegen – also die Frage betreffen, ob eine Tätigkeit überhaupt zu Hause erledigt werden kann. Zum anderen kann dies aber auch mit Vorbehalten oder fehlendem technischen Know-how der Beschäftigten zusammenhängen.

Ältere Beschäftigte arbeiten selbst dann nicht häufiger im Homeoffice, wenn der Betrieb Mobilarbeit ermöglicht. Hier hätte man erwarten können, dass der Anteil der mobil Arbeitenden mit dem Gesundheitsrisiko korreliert. Wenig technikaffine Ältere könnten es trotz Gesundheitsrisiko und Homeoffice-Möglichkeit bevorzugen, im Betrieb zu arbeiten. Außerdem kann es Beschränkungen beim Umfang der Mobilarbeit durch die Betriebe geben, die in der Befragung nicht thematisiert werden.

Der Anteil der Befragten in Kurzarbeit ist ebenfalls in etwa über alle Altersgruppen hinweg gleichverteilt (siehe Tabelle 3). Der individuelle Arbeitsausfall durch Kurzarbeit ist allerdings bei den Beschäftigten ab 60 Jahren im Schnitt signifikant größer. Mehr zum Thema Kurzarbeit während der Corona-Krise lesen Sie in einem vor Kurzem ebenfalls im IAB-Forum erschienenen Beitrag von Thomas Kruppe und Christopher Osiander.

Tabelle 3 zeigt Mobilarbeit und Kurzarbeit in der Erwerbsbevölkerung im Altersvergleich zum Stand Mai 2020 in Prozent. Danach geben jüngere Beschäftigte häufiger als Ältere an, mobil arbeiten zu können. Der Anteil der Befragten in Kurzarbeit ist ebenfalls in etwa über alle Altersgruppen hinweg gleichverteilt. Der individuelle Arbeitsausfall durch Kurzarbeit ist allerdings bei den Beschäftigten ab 60 Jahren im Schnitt signifikant größer.

Ältere Beschäftigte verringern ihre Wochenarbeitszeit etwas stärker

Betriebe und Beschäftigte können auch mit einer Verringerung der tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden auf die veränderte Situation in der Corona-Krise reagieren. Tabelle 4 zeigt die Veränderung der tatsächlichen Arbeitsstunden in der Krise im Vergleich zu den üblichen Arbeitsstunden vor der Krise über alle Altersgruppen und Einkommensklassen.

Ohne hier für andere Einflussfaktoren zu kontrollieren, zeigt sich, dass die Reduktion der tatsächlichen Arbeitszeit umso größer ausfällt, je geringer das Haushaltseinkommen ist. Über die Altersklassen hinweg zeigt sich, dass die von Älteren tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden zwar etwas stärker zurückgegangen sind als bei jüngeren Kollegen. Es finden sich aber keine Hinweise, dass Ältere zum Schutz vor Gesundheitsrisiken in besonders großem Maße ihre Arbeitszeit reduzieren.

Tabelle 4 stellt die Veränderung der tatsächlichen Arbeitsstunden in der Corona-Krise im Vergleich zu den üblichen Arbeitsstunden vor der Krise nach Alter und Einkommen dar. Ohne für andere Einflussfaktoren zu kontrollieren, zeigt sich, dass die Reduktion der tatsächlichen Arbeitszeit umso größer ausfällt, je geringer das Haushaltseinkommen ist. Über die Altersklassen hinweg zeigt sich, dass die von Älteren tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden zwar etwas stärker zurückgegangen sind als bei jüngeren Kollegen. Es finden sich aber keine Hinweise, dass Ältere zum Schutz vor Gesundheitsrisiken in besonders großem Maße ihre Arbeitszeit reduzieren.

Fazit

Nach ersten aktuellen Auswertungen der IAB-Befragung „Leben und Erwerbstätigkeit in Zeiten von Corona“ zeigen sich ältere Beschäftigte, die in der Covid-19-Pandemie als Risikogruppe gelten, insgesamt zufriedener mit dem Risikomanagement der Regierung als jüngere Altersgruppen.

Die Arbeitslosenquote ist bei den Erwerbstätigen ab 55 Jahren weniger stark gestiegen als in anderen Altersgruppen. Hierzu zählen allerdings nur Personen, die eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung suchen. Der starke Rückgang bei der geringfügigen Beschäftigung lässt darauf schließen, dass insbesondere jüngere, ältere und geringqualifizierte Beschäftigte auf einen Teil ihres Einkommens verzichten müssen.

Aus anderen Studien ist bekannt, dass mehr als die Hälfte der erwerbstätigen Altersrentnerinnen und -rentner nicht nur aus sozialen und persönlichen, sondern auch aus finanziellen Gründen arbeiten. Hier kann es also zu sozialen Schieflagen kommen. Unzureichende finanzielle Sicherung wird im Rentenalter oft über gemeinnützige Hilfsorganisationen kompensiert. Berichte aus den Medien sprechen hier bereits von einem erhöhten Zulauf.

Ältere Beschäftigte, die noch einer Erwerbstätigkeit nachgehen, arbeiten nicht häufiger mobil als jüngere Kolleginnen und Kollegen. Die Reduktion der Arbeitsstunden fällt bei der Altersgruppe 60+ nur etwas größer aus als bei den jüngeren Altersgruppen. Das höhere gesundheitliche Risiko aufgrund der Pandemie könnte sich dennoch in vielfältiger Weise auf die Erwerbssituation Älterer ausgewirkt haben. Dies betrifft nicht nur deren Beschäftigung, deren Arbeitsort und die Länge ihrer individuellen Arbeitszeit, sondern auch den jeweiligen Krankenstand oder auch deren Löhne. Um dem nachzugehen, bedarf es jedoch weitergehender und differenzierter Studien.

Daten und Methoden

Für diesen Beitrag wurden Daten der IAB-Befragung „Leben und Erwerbstätigkeit in Zeiten von Corona“ verwendet, mit dem die Folgen der Covid-19-Pandemie für den Arbeitsmarkt so zeitnah wie möglich erfasst werden sollen. In Fachkreisen ist die Befragung auch unter dem Kürzel HOPP-Befragung (Hochfrequentes Online-Personen-Panel) bekannt. Das Panel ist eine Online-Befragung, die auf einer repräsentativen, proportional geschichteten Zufallsstichprobe der Personen besteht, die im Jahr 2018 in den Integrierten Erwerbsbiografien (IEB) des IAB erfasst waren. Die IEB basieren auf administrativen Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) und umfassen alle Episoden sozialversicherungspflichtiger sowie geringfügiger Beschäftigung, des Arbeitslosengeld- und Arbeitslosengeld-II-Bezugs, der Arbeitsuche und Arbeitslosigkeit sowie der Teilnahme an durch die BA administrierten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Nicht in den Daten enthalten sind Informationen zu Selbstständigen und Beamten sowie zu Personen, die sich (zeitweilig) aus dem Arbeitsmarkt zurückgezogen haben.

Das IAB befragt im Rahmen des Panels überwiegend abhängig Beschäftigte monatlich zu Veränderungen ihres Sozial- und Arbeitslebens im Zuge der Covid-19-Pandemie. Beispielhafte Aspekte sind die Entwicklung von Beschäftigungsverhältnissen, Kurzarbeit, sozialer und finanzieller Absicherung, Arbeitszeiten, Homeoffice und Kinderbetreuung. Die hier genutzten Daten stammen aus der ersten Erhebungswelle und wurden zwischen dem 8. und 25. Mai 2020 erhoben. Die Ergebnisse lassen sich auf die erwerbstätige Bevölkerung des Jahres 2018 – mit Ausnahme Selbstständiger und Beamter – hochrechnen. Kleinere Differenzen zur entsprechenden Bevölkerungsgruppe im Jahr 2020 könnten vor allem an den Rändern der Altersverteilung auftreten.

Literatur

Anger, Silke; Trahms, Annette; Westermeier, Christian (2018): Erwerbstätigkeit nach dem Übergang in Altersrente: Soziale Motive überwiegen, aber auch Geld ist wichtig, IAB-Kurzbericht Nr. 24.

Bundesagentur für Arbeit, Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung (2020): Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Berichte: Blickpunkt Arbeitsmarkt. Juni 2020.

Bundesagentur für Arbeit, Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung (2020): Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt. Berichte: Arbeitsmarkt kompakt. Juni 2020.

Bundesagentur für Arbeit, Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung (2019): Situation von Älteren. Berichte: Blickpunkt Arbeitsmarkt. September 2019.

Czepek, Judith; Gürtzgen, Nicole; Moczall, Andreas; Weber, Enzo (2017): Halten rentenberechtigter Mitarbeiter in den Betrieben: Vor allem kürzere und flexiblere Arbeitszeiten kommen zum Einsatz, IAB-Kurzbericht Nr. 16.

Klein, Susanne (2020): Studieren in der Corona-Krise: „Wir wissen uns nicht mehr zu helfen“. Süddeutsche Zeitung vom 7.6.2020.

Kruppe, Thomas; Osiander; Christoph (2020): Kurzarbeit in der Corona-Krise: Wer ist wie stark betroffen?. In:  IAB-Forum vom 30.6.2020.

Norddeutscher Rundfunk (2020):  Berichte aus den Medien. NDR 1 Niedersachsen vom 17.6.2020.

Westermeier, Christian (2019): Ältere am Arbeitsmarkt: Eine stabile Beschäftigung vor dem Rentenalter begünstigt die Weiterarbeit, IAB-Kurzbericht Nr. 15.

Aktuelle Daten aus dem Online-Personen-Panel „Leben und Erwerbstätigkeit in Zeiten von Corona“ des IAB

Mit der Corona-Krise hat sich das Leben für sehr viele Menschen stark verändert. Das IAB hat daher die Online-Befragung „Leben und Erwerbstätigkeit in Zeiten von Corona“ auf den Weg gebracht. Mit den dort erhobenen Daten wird der Einfluss der Corona-Krise auf das (Erwerbs-)Leben in Deutschland untersucht. Hochrechnungen aus der ersten Welle, die im Mai 2020 durchgeführt wurde, finden Sie unter „Aktuelle Daten und Indikatoren“.