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Erwerbstätigkeit ukrainischer Geflüchteter in Deutschland: Mütter haben die geringeren Erwerbschancen

11. April 2024

Neben Faktoren wie Deutschkenntnissen, Bildungsabschlüssen und Bleibeabsichten beeinflusst auch die Haushaltskonstellation die Erwerbschancen von ukrainischen Geflüchteten in Deutschland.
Familiäre Verpflichtungen wirken sich insbesondere für Frauen negativ auf die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit aus. So liegt in Familien mit Kindern der Anteil der erwerbstätigen Frauen rund 10 Prozentpunkte unter dem der Männer. In Familien ohne Kinder hingegen sind Frauen häufiger erwerbstätig als Männer.
Wegen der mitunter schwierigen Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Kinderbetreuung sind die Erwerbstätigenquoten von Alleinerziehenden eher niedrig. Dies fällt besonders bei den Frauen ins Gewicht, da über ein Drittel von Ihnen alleinerziehend sind.
Weitere Informationen finden Sie im IAB-Kurzbericht 14/2023.

Das Balkendiagramm zeigt die Anteil ukrainischer Geflüchteter, die eine anhängige oder selbständige Tätigkeit ausüben, nach Haushaltskonstellation, in Prozent. Unterschieden wird nach Männern und Frauen. Mehr Informationen dazu finden sie im begleitenden Text.

Anteil der beruflichen Tätigkeiten, die automatisiert werden könnten, variiert regional erheblich

12. März 2024

Das Substituierbarkeitspotenzial gibt an, in welchem Ausmaß Berufe potenziell durch den Einsatz von digitalen Technologien und KI ersetzbar sind.

Bei der Aktualisierung der Daten für das Jahr 2022 zeigt sich, dass in Deutschland durchschnittlich 38 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in einem Beruf arbeiten, in dem das Substituierbarkeitspotenzial hoch ist, also bei über 70 % liegt (siehe auch IAB-Kurzbericht 5/2024).
Dabei weisen nach wie vor das Saarland, Baden-Württemberg und Thüringen die höchsten Anteile an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Berufen mit einem solch hohen Substituierbarkeitspotenzial auf. In Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt sind diese Anteile am niedrigsten.

Weitere Informationen auf Ebene der Bundesländer und Arbeitsmarktregionen finden Sie in der Interaktiven Statistik der Bundesagentur für Arbeit „Strukturwandel nach Berufen“.

Die Deutschland-Karte ist unterteilt in Bundesländer und zeigt die Anteile der sozialvericherungspflichtig Beschäftigten, die in einem Beruf mit einem Substituierbarkeitspotenzial von mehr als 70 Prozent arbeiten. Vor allem die Bundesländer im Nordosten Deutschlands liegen über Durchschnittswert von 38 Prozent. Mehr Informationen finden Sie im begleiteten Text.

Die Reallöhne im Pflegebereich haben sich zuletzt unterschiedlich entwickelt

21. Dezember 2023

Trotz nomineller Lohnzuwächse sind die durchschnittlichen Reallöhne der Beschäftigten in der Krankenpflege aufgrund der starken Inflation im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr gefallen. In den Altenpflegeberufen hingegen blieben die Reallöhne auch im Krisenjahr 2022 konstant oder legten sogar noch zu. Längerfristig betrachtet haben die Reallöhne im gesamten Pflegebereich deutlich zugelegt, am stärksten bei den Helfern in der Altenpflege. Diese verdienten im Jahr 2022 real 29 Prozent mehr als 10 Jahre zuvor, bei den Fachkräften in der Altenpflege waren es 26 Prozent. In der Krankenpflege waren es bei den Fachkräften 10, bei den Helfern 8 Prozent mehr. Detaillierte Informationen dazu finden Sie in der Publikation Entgelte von Pflegekräften 2022.

Das Liniendiagramm zeigt die Entwicklung der Reallöhne ausgewählter Berufe von 2012 bis 2022, wobei es sich um indizierte Werte handelt, d. h. für das Jahr 2012 wurden alle Werte auf Null gesetzt. Betrachtet werden Helfer und Fachkräfte in der Krankenpflege, Helfer und Fachkräfte in der Altenpflege sowie Helfer, Fachkräfte und Beschäftigte insgesamt. Die Daten stammen aus der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit, dem Statistisches Bundesamt und eigenen Berechnungen des IAB.

Nur internetbasierte Selbstlern-Angebote entziehen sich dem Abwärtstrend

25. Oktober 2023

Das Selbstlernen, das oft zur Bewältigung einer konkreten Aufgabe dient, ist die häufigste Lernform bei Erwachsenen. Am meisten wird dabei Fach- und Sachliteratur gelesen, allerdings nimmt diese Lernform kontinuierlich ab. Laut Nationalem Bildungspanel gaben zuletzt nur noch 45 Prozent der Befragten an, in den letzten 12 Monaten durch Lesen etwas Neues gelernt zu haben. Während der Covid-19-Pandemie brach auch der Besuch von Fachmessen, Kongressen und Fachvorträgen als Lerngelegenheit stark ein. Hingegen scheint das Selbstlernen im Internet oder über Apps immer beliebter zu werden, fast jeder Dritte nutzt solche Lernangebote. Diese Art des informellen Lernens ist meist besonders einfach zugänglich und dürfte künftig weiter an Bedeutung gewinnen.

Geringqualifizierte arbeiten nicht nur in Helfertätigkeiten

21. Juli 2023

Häufig wird angenommen, dass Personen ohne Berufsabschluss „nur“ Helfertätigkeiten ausüben. Tatsächlich liegt dieser Anteil unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bei rund 44 Prozent. Aber fast genauso viele arbeiten als Fachkräfte. Darüber hinaus sind 5 Prozent auf Spezialisten-, weitere 5 Prozent auf Expertenniveau beschäftigt. Umgekehrt gibt es aber auch Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung oder einem abgeschlossenen Studium, die im Helferbereich arbeiten (14 bzw. 4%). Insofern lässt der formale Bildungsabschluss nur bedingt Rückschlüsse auf die tatsächlich ausgeübte Tätigkeit zu.

Das Balkendiagramm zeigt die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (ohne Auszubildende) im Juni 2022 nach Bildungsabschluss der Beschäftigten und dem Anforderungsniveau der beruflichen Tätigkeit. Betrachtet werden die formalen Abschlüsse (ohne Berufsabschluss, anerkannte Berufsausbildung, Meister-/Techniker- oder gleichwertiger Abschluss, akademischer Abschluss) und die Anforderungsniveau der ausgeübten Tätigkeiten (Helfer-, Fachkraft-, Spezialisten- und Expertenniveau). Weitere Informationen zum Diagramm finden Sie im begleitenden Text. Die Darstellung basiert auf Auswertungen der Statistik der Bundesagentur für Arbeit.

Kündigungen durch Beschäftigte dominieren die betrieblichen Personalabgänge

20. Juni 2023

Im Betrachtungszeitraum bilden Kündigungen durch Beschäftigte meist den größten Anteil der Personalabgänge, noch vor den Kündigungen durch die Arbeitgeber, die vor allem in Krisenzeiten an Bedeutung gewinnen. Der Trend der letzten Jahre zeigt, dass auslaufende Befristungen eine immer geringere Rolle spielen, wohingegen Abgänge in den (Vor-)Ruhestand an Relevanz gewinnen. Zusammen mit den Kündigungen bestimmen letztere einen immer größeren Teil der Arbeitsmarktfluktuation. Damit dürfte die Attraktivität der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen im Wettbewerb um Fach- und Arbeitskräfte zunehmen wichtiger werden. Die Daten stammen aus dem IAB-Betriebspanel, das dieses Jahr sein 30-jähriges Jubiläum feiert.

Das Liniendiagramm zeigt die Anteile verschiedener Arten der Personalabgänge in Betrieben für die Jahre von 1996 bis 2022. Betrachtet werden Kündigungen durch Beschäftigte, Kündigungen durch die Arbeitgeber, Renteneintritte, Abgänge durch Befristungsende, Einvernehmliche Aufhebungen, Abgänge durch Ausbildungsende und Versetzungen in einen anderen Betrieb. Weitere Informationen zum Diagramm finden Sie im begleitenden Text. Die Darstellung basiert auf Werten des IAB-Betriebspanels.

Erwerbspersonenpotenzial: Deutlicher Rückgang des Arbeitskräfteangebots in den kommenden Jahrzehnten

5. Mai 2023

Nachdem das Arbeitskräfteangebot seit dem Jahr 2000 von etwa 43,4 Millionen auf gut 45,7 Millionen Personen im Jahr 2020 gestiegen ist, dürfte die Zahl der Personen, die dem deutschen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, bis zum Jahr 2060 auf 40,4 Millionen sinken. Damit nimmt sie über vier Jahrzehnte um rund 11,7 Prozent ab. Der rein demografische Effekt ist stark negativ. Er wird in der Entwicklung nur teilweise durch steigende Erwerbsquoten und positive Nettozuwanderung ausgeglichen. Die Migration verschiebt sich von der EU auf Drittländer. Detaillierte Informationen dazu lesen Sie im IAB-Discussion Paper 5/2023.

Das Diagramm zeigt das vergangene (2000 bis 2020) und prognostizierte (2021 bis 2060 mit 66% Konfidenzintervall) Erwerbspersonenpotential für Deutschland. Es liegt im Jahr 2000 bei 43,4 Millionen Personen, im Jahr 2020 bei 45,7 Millionen und nach unseren Modellergebnissen zwischen 37,9 Millionen und 42,9 Millionen Personen im Jahr 2060, wobei die Punktschätzung bei 40,4 Millionen liegt.

Betriebliche Ausbildung: Höhere Übernahmequoten sind nur teilweise auf einen Anstieg der Übernahmen zurückzuführen

14. März 2023

Zwischen 2010 und 2019 ist die Quote der übernommenen Auszubildenden von 61 Prozent auf 77 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung ist auf vermehrte Übernahmen durch die Betriebe (+14%) sowie auf einen Rückgang der Ausbildungsabschlüsse (–10%) zurückzuführen.
Mit Beginn der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 gab es einen leichten Anstieg der Abschlüsse, aber auch einem Rückgang der Übernahmen – dadurch sank auch die Übernahmequote vorübergehend. Im weiteren Verlauf der Krise stieg die Übernahmequote und erreichte 2022 wieder das Niveau von 2019, was sich vor allem auf den Rückgang der Ausbildungsabschlüsse zurückführen lässt. Mehr Informationen dazu lesen Sie im IAB-Kurzbericht 3/2023.

Das Diagramm zeigt die Entwicklung der abgeschlossenen Ausbildungen und übernommenen Auszubildenden von 2010 bis 2022 als indizierte Werte (2010=100) sowie die Übernahmequote für diese Jahre. Eine Beschreibung finden Sie im begleitenden Text. Die Darstellung basiert auf hochgerechneten Werten des IAB-Betriebspanels 2010 bis 2022.

Erwerbsbeteiligung von Älteren legt deutlich zu

19. Dezember 2022

Ohne entsprechenden Ausgleich würde das Erwerbspersonenpotenzial aus demografischen Gründen bis 2035 um sieben Millionen Personen schrumpfen. Eine starke Beteiligung älterer Beschäftigter ist wichtig, um diese Schrumpfung auszugleichen.
Tatsächlich nimmt bei den 60- bis 64-Jährigen die Quote der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit mehr als 20 Prozentpunkten seit 2012 deutlich zu. Gleichzeitig steigen auch die Erwerbsquoten von Älteren. In den vergangenen zehn Jahren haben sie um rund 16 Prozentpunkte zugelegt. Das entspricht gut einer Million zusätzlichen Arbeitskräften. Zu Beginn der Corona-Pandemie zogen sich manche vom Arbeitsmarkt zurück, danach setzte sich der Positivtrend aber fort.

Das Liniendiagramm zeigt die Erwerbs- und Beschäftigungsquoten der 60- bis 64-Jährigen, genauer gesagt die Anteile der Erwerbspersonen und die Anteile sozialversicherungspflichtig Beschäftigter an der Gesamtbevölkerung in Prozent. Zu den Erwerbspersonen zählen hier sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, geringfügig Beschäftigte, nichterwerbstätige Arbeitslose, Selbständige und Beamte. Es zeigt sich, dass beide Quoten im dargestellten Zeitraum deutlich steigen. Mehr Informationen sind im Text zur Grafik zu finden. Die hier dargestellten Werte sind Berechnungen des IAB auf einer Datengrundlage von Mikrozensus, Statistik der Bundesagentur für Arbeit und Destatis.

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