Das reale Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal 2017 saison- und kalenderbereinigt um 0,6 Prozent gestiegen. Nach einem Plus des Bruttoinlandsproduktes im ersten Quartal um 0,7 Prozent setzte sich das robuste Wachstum damit fort. Impulsgebend für diese Entwicklung war ein Anstieg in den Ausrüstungs- und Bauinvestitionen sowie im privaten und staatlichen Konsum. Der Außenhandel wirkte zuletzt dämpfend auf das Realwachstum. Die Konjunkturerwartungen in Deutschland sind trotz der Risiken durch die Entwicklung in der Automobilbranche optimistisch. Die aktuelle Lage wird ebenfalls positiv eingeschätzt. Das Geschäftsklima in Deutschland befindet sich weiterhin auf hohem Niveau. Die Arbeitslosigkeit ist rückläufig und die Beschäftigung nimmt zu.

Außenwirtschaftliches Umfeld

Das außenwirtschaftliche Umfeld entwickelt sich weiterhin gut. Das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone ist im zweiten Quartal 2017 um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Sowohl die Konjunkturerwartungen als auch die Einschätzung der aktuellen Lage in der Eurozone haben sich am aktuellen Rand weiter verbessert.

Lediglich im Vereinigten Königreich zeigt sich die Verunsicherung durch den geplanten EU-Austritt durch ein weniger dynamisches Wirtschaftswachstum (+0,3% im zweiten Quartal).

Exporte

Der deutsche Außenhandel wirkte dämpfend auf das Wirtschaftswachstum. Die Exporte nahmen im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal zwar um 0,7 Prozent zu. Die Importe stiegen aber deutlich stärker an, nämlich um 1,7 Prozent. Der Außenbeitrag ist daher negativ und lag bei -0,3 Prozentpunkten. Die Exporterwartungen am aktuellen Rand sind etwas weniger optimistisch als noch im Vormonat, befinden sich aber dennoch auf sehr hohem Niveau.

Investitionen

Die Investitionstätigkeit legte im zweiten Quartal erneut zu. Die Ausrüstungsinvestitionen sind um 1,2 Prozent und die Bauinvestitionen um 0,9 Prozent gestiegen. Die Investitionsgüterproduzenten beurteilen das Geschäftsklima positiv und erwarten eine Verbesserung der Geschäftslage.

Konsum

Der Konsum ist die wichtigste Stütze der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Der private Konsum legte mit einem Wachstum  von 0,8 Prozent im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal noch einmal deutlich zu. Und auch der staatliche Konsum verzeichnete ein Plus von 0,6 Prozent. Die gute wirtschaftliche Lage und die hohe Beschäftigung geben privaten Haushalten und dem Staat finanzielle Spielräume.

Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt zeigt sich ebenfalls in guter Verfassung. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt weiterhin. Die Arbeitslosigkeit und auch die Unterbeschäftigung, die u.a. Flüchtlinge in Maßnahmen der Arbeitsmarkt- und Integrationspolitik berücksichtigt, sind rückläufig. Allerdings ist das IAB-Arbeitsmarktbarometer im August erneut gefallen, was in Verbindung mit erwarteten Zugängen in Arbeitslosigkeit durch Flüchtlinge stehen dürfte. Die Einschätzung zur Beschäftigungsentwicklung ist dennoch sehr gut.